Kirchengemeinde St. Joseph - gestern und heute

Öhringen liegt im Norden Baden-Württembergs im Hohenlohekreis. Zur katholischen Kirchengemeinde Sankt Joseph Öhringen (Diözese Rottenburg-Stuttgart, Dekanat Hohenlohe) gehören rund 5.500 Katholiken aus den politischen Gemeinden Öhringen (rund 25.000 Einwohner) und Zweiflingen (rund 1.700 Einwohner).Die katholische Kirchengemeinde St. Joseph ist für das gesamte Öhringer Stadtgebiet mit allen Stadtteilen (ohne Michelbach am Wald) und darüber hinaus für die Gemeinde Zweiflingen mit Eichach, Friedrichsruhe, Orendelsall, Pfahlbach, Tiefensall und Westernbach zuständig. Sie wurde erst 1957 gegründet und darf so 2017 ihr 60-jähriges Jubiläum feiern. Seit Ende 2000 besteht eine Seelsorgeeinheit mit der katholischen Kirchengemeinde Christus König in Neuenstein (etwa 1.100 Katholiken).

Geschichte

Mit der Reformation erlosch um 1581 das katholische Leben in Öhringen und erwachte erst wieder lange Zeit später zaghaft: 1858 zählte Öhringen 74 katholische Einwohner. Ab 1867 fanden gelegentliche Gottesdienst statt. Betreut wurden die Öhringer Katholiken als "Filiale" von Pfedelbach aus. Der erste Gottesdienst in der Öhringer Spitalkirche fand am 4. Juni 1882 statt. Alle zwei Wochen konnte hier nun mit Genehmigung des Fürstenhauses ein Gottesdienst stattfinden. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche war groß, so dass 1899 ein Kirchenbaufond gegründet wurde. Bis zum Jahr 1930 waren - trotz der Inflation - 13.000 Mark vorhanden. Der Kauf der Spitalkirche wurde 1939 ins Auge gefasst, da keine andere Möglichkeit bestand, an eine eigene Kirche zu kommen. 1940 wurde zwischen der fürstlichen Verwaltung und dem Pfedelbacher Pfarrer Alois Lanig ein Kaufvertrag abgeschlossen. Mit dem Beginn des Krieges zogen immer mehr Katholiken nach Öhringen, die Spitalkirche wurde nun regelmäßig genutzt. Zu Ende des Krieges 1945 lebten in Öhringen 1.200 Katholiken (1935: 275), es entstand eine völlig neue seelsorgerliche Situation. Das Gebiet nördlich von Pfedelbach wurde 1951 von der Mutterpfarrei Pfedelbach abgetrennt und die selbständige Stadtpfarrverweserei Öhringen mit dem Expositurvikariat Neuenstein errichtet. Erster Seelsorger war Pfarrer Gottfried Leuz. Am 1. Januar 1957 wurde Öhringen Stadtpfarrei. Die Zahl der Katholiken wuchs weiter an, in der Stadt lebten zu diesem Zeitpunkt 1.900 Katholiken, in den Außenbezirken 850. Die Spitalkirche wurde nun viel zu klein. Am Mittwoch nach Ostern 1960 fand der erste Spatenstich für die neue St.-Joseph-Kirche am Cappelrain statt. Es entstand ein ganzes Gemeindezentrum mit Kindergarten, Gemeindesaal und Pfarrhaus. Das Gemeindezentrum wurde im Jahr 2001 erweitert: aus dem Pfarrhaus wurde durch Umbau das Pfarrbüro mit Büros für alle Mitarbeiter. Im Garten des ehemaligen Pfarrhauses entstand ein neues Wohnhaus für den Pfarrer. Die Gemeinde unterhält darüber hinaus im Wohngebiet "Zwetschgenwäldle" einen eigenen Gemeinderaum, die "Brücke".

2012 wurde die Pfarrkirche St. Joseph innen renoviert und neu gestaltet. Am 8. Dezember 2012 feierte die Gemeinde mit Weihbischof Dr. Johannes Kreidler die Altarweihe.